Große Ausbildungs-Abschlussübung: Verkehrsunfall und Brandeinsatz mit mehreren Verletzten
Die Übungsszenarien waren für alle Beteiligten herausfordernd und boten den angehenden Notfallsanitätern eine hervorragende Möglichkeit, Einsatzerfahrung für größere Schadensereignisse zu sammeln. Diese sind zum Glück selten - die große Zahl von Betroffenen und Helfern bei solchen Einsätzen machen aber komplexe Arbeitsabläufe erforderlich. Diese wurden in geschütztem Rahmen trainiert und abschließend ausgewertet. In den beiden Szenarien konnte zudem die Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr trainiert werden.
Im ersten Szenario ging es um einen Verkehrsunfall: Auf einem Feldweg zwischen Grünberg und Stangenrod wurde ein illegales Autorennen veranstaltet. Bei dem Versuch einen Motorroller zu überholen, der ebenfalls auf der Straße unterwegs war, kam es zum Zusammenprall der am Rennen beteiligten Fahrzeuge mit einem entgegenkommenden Auto. Spaziergänger wurden Zeugen des Unfalls und alarmierten die Rettungskräfte, die die Insassen der drei beteiligten Fahrzeuge sowie den Fahrer des Motorrollers mit zum Teil schwersten Verletzungen versorgen mussten.
Für das zweite Übungsszenario wurde ein Brandeinsatz auf einem verlassenen Bauernhof gestellt: Im Ortsteil Grünberg-Weickertshain verschaffte sich eine Gruppe Jugendlicher Zutritt zu dem verlassenen Grundstück und feierte dort eine Party. Durch eine Verpuffung geriet das Gebäude in Brand. Einige Jugendliche waren eingeschlossen und mussten durch die Feuerwehr gerettet werden. Die Übungsbeteiligten fanden auch hier zum Teil schwerverletzte Patienten mit Rauchgasvergiftungen und Brandverletzungen vor.
„Die Übungen haben keinen Prüfungscharakter – sie sollen den angehenden Notfallsanitätern die Möglichkeit geben, eine solche Großschadenslage unter möglichst realistischen Bedingungen zu trainieren“, erklärt Thomas Kriebel, Lehrkraft des BZMH und zuständig für die Organisation der Abschlussübungen. „Die Einsatzfahrzeuge werden durch die Auszubildenden besetzt und die Szenarien eigenständig bewältigt“, ergänzte er. Dokumentatoren beobachteten den Übungsverlauf und gaben im Nachgang in einer Einsatznachbesprechung detaillierte Rückmeldungen und Hinweise an die Auszubildenden. Neben den Organisatoren verfolgten Vertreter des DRK Rettungsdienst Mittelhessen, der Johanniter Unfallhilfe und des DRK Frankenberg den Übungsablauf. Auch Landrätin Anita Schneider und Grünbergs Bürgermeister Marcel Schlosser waren gekommen, um sich die Einsatzkräfte bei der Bewältigung der Szenarios zu beobachten. „Mit dieser umfangreichen Übung haben die angehenden Notfallsanitäter wichtige praktische Erfahrungen für ihre berufliche Zukunft sammeln können. Als Landkreis sind wir Träger des Rettungsdienstes und freuen uns, dass es das Bildungszentrum den Auszubildenden ermöglicht, sich für die hohen Anforderungen im Rettungsdienst zu wappnen und diese in einem geschützten Rahmen zu trainieren“, erklärte Landrätin Anita Schneider.
„Wir sind mit der Leistung der Auszubildenden sehr zufrieden und sind uns sicher, dass diese Übung eine gute Vorbereitung auf die bevorstehenden Prüfungen ist“, meint Kriebel. „Wir bedanken uns bei der Feuerwehr Grünberg, die uns bei der Durchführung maßgeblich unterstützt hat und beim DRK Ortsverein Gießen für die Verpflegung der Übungsbeteiligten.“
Beteiligt waren:
Szenario 1:
• Rüstzug Grünberg Kernstadt
• Löschzug Grünberg Ost
• 5 Rettungswagen (RDMH, JUH, DRK Frankenberg)
• 2 Notarzteinsatzfahrzeuge (RDMH)
• Einsatzleitung Rettungsdienst Landkreis Gießen
• ELW 1 mit Führungsstaffel DRK Kreisverband Marburg-Gießen
Szenario 2:
• Löschzug Grünberg Kernstadt
• Löschzug Grünberg Mitte
• 5 Rettungswagen (RDMH, JUH, DRK Frankenberg)
• 2 Notarzteinsatzfahrzeuge (RDMH)
• Einsatzleitung Rettungsdienst Landkreis Gießen
• ELW 1 mit Führungsstaffel JUH Regionalverband Mittelhessen